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Historisches

Kiel wurde 1233 von dem schauenburgischen Grafen Adolf IV. gegründet. Der sturmsichere Tiefwasserhafen sollte ein wichtiger Stützpunkt im Ostseehandel werden. Damit war Graf Adolf seiner Zeit allerdings um ein paar Jahrhunderte voraus. Solange stand Kiel nämlich im Schatten anderer Ostseestädte (vor allem Flensburg und Lübeck). Immerhin zählte Kiel zu den größeren Städten Holsteins und war Mitglied der Hanse.

1665 gründete Herzog Christian Albrecht von Gottorf die Christian-Albrechts-Universität. Die Universität hatte vier Fakultäten: Theologie, Jura, Medizin und Philosophie. Die Kieler Bürger waren zunächst wenig begeistert: Erstens hatte die Stadt der Universität die Gebäude zur Verfügung zu stellen. Dann mussten die oft flegelhaften Studenten ertragen werden. Die machten schon um 1700 einen Anteil von fast zehn Prozent der Einwohner aus. Schließlich unterstanden weder die Studenten noch die Mitarbeiter der Universität der städtischen Gerichtsbarkeit und die Professoren mussten keine Steuern zahlen. Trotz allem profitierte Kiel wirtschaftlich von der Hochschule und bald waren dort auch schon bedeutende Gelehrte tätig.

Ende des 18. Jahrhunderts begann die Stadt, sich über ihre Halbinsel hinaus nach Süden auszudehnen. Es entstanden Handwerker- und Kleinbürger-Quartiere und einige bemerkenswerte Bürgerbauten.

1773
überließ die Zarin Katharina die Große in ihrer Eigenschaft als Herzogin von Schleswig-Holstein-Gottorf Kiel dem dänischen König.
1838
wurde der Vorgänger der heutigen Werft HDW gegründet.
1844
wurde eine Eisenbahnlinie nach Altona gebaut und damit der Ostseehafen Kiel mit Elbe und Nordsee verbunden.
1850
wurde in Kiel das erste U-boot der Welt gebaut, der "Brandtaucher".
1864
kam es zur Eroberung Schleswig-Holsteins durch Preußen und Österreich (Deutsch-Dänischer Krieg), damit gehörte Kiel wieder zu Deutschland. Im Jahr darauf wurde Kiel zur preußischen Marinestation und 1871 zum Reichskriegshafen erklärt. Jetzt wuchs Kiel schnell, die Stadt dehnte sich nach allen Himmelsrichtungen aus. Villenviertel entstanden vor allem im Norden (Düsternbrook) und im Westen, während in der Nähe der Innenstadt zahlreiche Mietskasernen-Viertel gebaut wurden. Am Ostufer der Förde in Gaarden, Ellerbek und Wellingdorf entstanden die größten Werften Europas und weitere Arbeiterviertel.
1882
fand die erste Kieler Woche statt.
1895
wurde der Nord-Ostsee-Kanal eröffnet, der bald zur meist befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt wurde.

Im Jahr 1900 hatte Kiel schon über 100.000 Einwohner, wuchs jetzt aber noch schneller bis auf 300.000 im Jahr 1918. In Folge des Ersten Weltkrieges brach die Wirtschaft zusammen und die Marine wurde weitgehend abgebaut, die Bevölkerungszahl sank stark. Unter dem Nationalsozialismus wurde Kiel wieder sehr einseitig auf militärische Produktion ausgerichtet.

1936
wurden in Kiel die olympischen Segelwettbewerbe ausgetragen.

Im Zweiten Weltkrieg war Kiel Hauptangriffsziel der alliierten Bomber und wurde zu großen Teilen zerstört.
Nach dem Krieg wurde die Innenstadt fast völlig neu aufgebaut; nach damals ganz modernen Maßstäben.

1946
wurde Kiel Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.
1953
entstand mit der Holstenstraße als Einkaufszentrum eine der ersten Fußgängerzonen in Deutschland.
1972
war Kiel wieder Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe, diesmal in Schilksee, wo das Olympiazentrum errichtet wurde.